Verlustangst: Fühlst du dich in einer Kennenlernphase oft unsicher?

Verlustangst - Fühlst du dich in einer Kennenlernphase oft unsicher?

Verlustangst und das Bedürfnis nach Bestätigung: Wie Babyvögel uns etwas über uns selbst lehren können

Angst vor einem Verlust ist eine der grundlegendsten menschlichen Ängste – die Sorge, jemanden oder etwas Wichtiges zu verlieren ist also völlig normal. Verlustangst hingegen ist nicht nur die Sorge vor einem tatsächlichen Verlust, sondern auch die Furcht, etwas oder jemanden zu verlieren, was einem das Gefühl der Sicherheit und des Selbstwertes gibt. Diese Angst ist tief im Inneren verwurzelt und wirkt sich auf zwischenmenschlichen Beziehungen aus. Fühlst du dich in einer Kennenlernphase oft verunsichert? Verlustangst ist eine starke und tiefgreifende Emotion und wird zu deinem ständigen Begleiter, wenn du Bindungen und Anerkennung als Maßstab für deinen Wert auslegst.

Um die Verlustangst besser verstehen zu können, machen wir einen kurzen Ausflug in die Natur: Babyvögel, die ständig nach Nahrung und Schutz rufen.

Der Babyvogel und seine ständige Suche nach Bestätigung

Stell dir vor, du beobachtest einen frisch geschlüpften Vogel. Noch völlig auf sich alleine gestellt, ist er darauf angewiesen, dass seine Eltern regelmäßig zurückkehren, um ihn zu füttern und ihm Sicherheit zu geben. Jedes Mal, wenn der Babyvogel nach Nahrung schreit, ist das ein Signal: „Ich brauche deine Bestätigung, um zu überleben!“ Es ist ein überlebenswichtiger Ruf nach Anerkennung und Fürsorge.

Genauso verhält es sich bei jemanden mit Verlustangst. Du hast das Gefühl, dass deine emotionale „Nahrung“ – die Bestätigung von anderen – notwendig ist, um sich sicher und wertvoll zu fühlen. Diese Bestätigung kann durch Worte der Anerkennung (Komplimente & Lob), Zuneigung & Intimität, gemeinsame Zeit, Geschenke oder Hilfsbereitschaft dir Sicherheit geben. Je nachdem welche der 5 Sprachen der Liebe du sprichst. Fehlt sie, entsteht ein Gefühl der Leere und der Unsicherheit. Die Angst vor Verlust wird zu einem ständigen Rufen nach Bestätigung, um das Gefühl zu haben, dass alles in Ordnung ist.

Bestätigung als emotionale Nahrung

Bestätigung fungiert wie Nahrung für die Seele. Ein Kompliment, eine liebevolle Nachricht oder einfach die Anerkennung und Lob können dein Gefühl von Selbstwert und Sicherheit stärken. Wenn du verlustängstlich bist, erlebst du vielleicht, dass dein Selbstwertgefühl immer wieder von der Bestätigung durch andere abhängt. Fehlt dir diese, können Zweifel und Ängste aufkommen – ähnlich wie der Babyvogel, der ohne die Rückkehr der Eltern hungrig und verzweifelt bleibt.

Doch genau wie ein Babyvogel irgendwann lernen muss, dass er auch ohne ständige Rückkehr der Eltern überleben kann, ist es wichtig trotz Verlustangst zu lernen, sich selbst zu nähren – nicht nur durch äußere Bestätigung, sondern vor allem durch Selbstakzeptanz und inneres Vertrauen.

Der Weg zur Selbstbestätigung

Die Reise, sich von der ständigen Suche nach äußerer Bestätigung zu befreien, ist nicht einfach. Sie erfordert Geduld und die Bereitschaft, das eigene Selbstwertgefühl unabhängig von der Anerkennung anderer zu entwickeln. Hierbei können dir folgende Schritte helfen:

  1. Selbstreflexion – Erkenne die Wurzeln deiner Verlustangst und die Momente, in denen du besonders nach Bestätigung suchst. Was brauchst du wirklich, und was davon kannst du dir selbst geben?

  2. Positive Selbstgespräche – Anstatt ständig auf die Bestätigung von außen zu warten, versuche, dich selbst zu ermutigen. „Ich bin genug, so wie ich bin.“ Diese Worte können eine enorme Kraft entwickeln.

  3. Grenzen setzen – Lerne, deine eigenen Grenzen zu erkennen und zu respektieren. Wenn du das Gefühl hast, dass du zu viel Bestätigung von anderen erwartest, überlege, wie du dir selbst genug Raum gibst.

  4. Achtsamkeit und Akzeptanz – Akzeptiere deine Ängste, ohne sie zu verurteilen. Indem du dir selbst gegenüber verständnisvoll bist, wird der Druck, ständig Bestätigung zu suchen, weniger.

Das verletzte innere Kind im Vergleich mit einem Babyvogel

Jeder von uns trägt ein „inneres Kind“ in sich – ein Teil der Psyche, der häufig tief in den Kindheitserfahrungen verwurzelt ist. Dieses innere Kind trägt nicht nur die unbeschwerten Momente deiner Jugend, sondern auch alle verletzten, unverarbeiteten emotionalen Wunden. Eine dieser tiefen Wunden ist oft die Verlustangst. Unbewusste Ängste, Wunden und Bedürfnisse, die dein Verhalten und Reaktionen als Erwachsene beeinflussen, wenn sich dein inneres Kind verlassen oder unerfüllt fühlt. 

Um diese komplexen emotionalen Themen zu verstehen, hilft eine bildhafte Metapher, du erinnerst dich an den Babyvogel. Stell dir vor, du findest einen Babyvogel, der aus seinem Nest gefallen ist. Zitternd und verletzlich liegt er auf dem Boden, ohne Schutz und ohne die Fürsorge seiner Eltern. Der Vogel ist hilflos und auf die Hilfe anderer angewiesen. Er weiß nicht, wie er sich selbst versorgen kann und spürt tief in sich eine unerfüllte Sehnsucht nach Geborgenheit und Sicherheit. Ähnlich  wie das verletzte innere Kind, das von Angst und Schmerz gezeichnet ist, insbesondere in Bezug auf den Verlust von Bindung und Nähe. Erkennst du dich da wieder.

Doch wie kannst du dich mit diesem verletzten Teil von dir selbst versöhnen und Heilung finden? Wenn wir uns vorstellen, dass unser verletztes inneres Kind wie ein Babyvogel ist, der Schutz und Fürsorge braucht, können wir leichter erkennen, wie wichtig es ist, uns selbst mit Mitgefühl und Fürsorge zu begegnen.

Verlustangst und das innere Kind

Das Gefühl des Verlassens oder des Verlusts ist eine der stärksten Wunden, die das innere Kind prägen können. Wenn dieses Kind in der Kindheit verlassen, übersehen oder emotional nicht gewertschätzt wurde, entsteht häufig eine tiefe Angst vor Verlust. Diese Verlustangst wird zum ständigen Begleiter, besonders in Beziehungen, und kann zu übermäßiger Bedürftigkeit, Bindungsangst oder der ständigen Sorge führen, Menschen oder Dinge zu verlieren, die einem wichtig sind.

Der Babyvogel spürt, dass er vom Nest entfernt ist und alleine gelassen wurde – ähnlich fühlt sich auch dein inneres Kind, wenn es in der Gegenwart von Verlustangst lebt: permanent in der Sorge, wieder verlassen oder abgelehnt zu werden. Und wie der Babyvogel, der immer wieder nach der Nähe seiner Eltern schreit, sucht das innere Kind in dir nach Bestätigung und Sicherheit, um zu überleben.

Richtig gelesen, um zu überleben. Verlustangst kann tatsächlich den Überlebensmechanismus im Gehirn aktivieren. Das liegt daran, dass das Gehirn Bedrohungen – einschließlich sozialer und emotionaler Verluste – oft genauso ernst nimmt wie physische Gefahren.

Wenn Verlustangst aufkommt, werden Bereiche wie die Amygdala (das Angstzentrum/Belohnungszentrum) aktiviert. Sie signalisiert dem Körper, dass eine potenzielle Gefahr besteht, was wiederum den Sympathikus (Teil des autonomen Nervensystems) aktiviert. Das führt zur Ausschüttung von Cortisol und Adrenalin, also Stresshormonen, die deinen Körper in einen Alarmzustand versetzen.

Diese Reaktion stammt aus der Evolution: Unsere Vorfahren waren für ihr Überleben auf soziale Bindungen angewiesen. Isolation oder der Verlust eines engen Partners konnte lebensbedrohlich sein. Deshalb kann sich Verlustangst heute noch so intensiv anfühlen – selbst wenn sie nicht rational begründet ist.

Wie die Verlustangst das innere Kind beeinflusst

  1. Vertrauen und Bindung
    Der Babyvogel muss lernen, seinen Eltern zu vertrauen, um überleben zu können. Hat er dieses Vertrauen einmal verloren, fällt es ihm schwer, eine erneute Bindung einzugehen. Ähnlich ist es mit dem inneren Kind: Wenn es durch Verlust oder Vernachlässigung geprägt wurde, fällt es dir schwer, Vertrauen in andere Menschen und Beziehungen zu setzen. Jede neue Nähe kann sich wie eine Bedrohung anfühlen, da das innere Kind immer wieder die Angst spürt, erneut verlassen zu werden.

  2. Hunger nach Zuwendung und Anerkennung
    Der Babyvogel schreit nach Nahrung und Zuwendung, weil er nicht in der Lage ist, sich selbst zu versorgen. So sucht auch das verletzte innere Kind ständig nach Bestätigung, Liebe und Nähe. Wenn es keine gesunde Selbstverbindung gibt, wird es übermäßig abhängig von der Zuwendung anderer und wird zunehmend von Verlustangst und der Furcht, nicht genug zu sein, beherrscht.

  3. Angst vor Verletzlichkeit und Ablehnung
    Der Babyvogel hat Angst davor, sich zu verletzen oder sich weiter von seinen Eltern zu entfernen. Diese Angst vor Verletzlichkeit lässt ihn passiv und ängstlich bleiben. Auch das verletzte innere Kind hat Schwierigkeiten, sich zu zeigen und Gefühle zuzulassen. Es entwickelt eine tiefe Angst vor Ablehnung und Verlassenwerden, die den Aufbau authentischer Beziehungen erschwert.

  4. Zerrüttete Identität und Unsicherheit
    Der Babyvogel, der seine Eltern verloren hat, weiß nicht, wer er ist oder wie er für sich selbst sorgen kann. Ähnlich fühlt sich das verletzte innere Kind unsicher und orientierungslos. Durch die Erfahrungen von Verlust und Entwertung kann sich ein schwaches Selbstbild entwickeln. Die Verlustangst entsteht aus dem Mangel an stabiler Identität und dem Bedürfnis, sich über Beziehungen oder äußere Bestätigung zu definieren.

Heilung durch Fürsorge und Selbstannahme

Erkennst du dich wieder? Stellst du immer wieder fest, dass Gedanken und Ängste dich blockieren? Während einer Kennenlernphase begleiten dich immer wieder Glaubenssätze, die dafür sorgen, dass du dich nicht wirklich zeigen kannst? Hier kann dich das kostenlose Workbook unterstützen, deinen Ängsten zu begegnen und lernen sie zu regulieren. Es erwarten dich Übungen, um alte Glaubenssätze aufzulösen. Deine Ängste genau benennen zu können, mit deren Ursache und wie du damit umgehen kannst.

Das verletzte innere Kind und die Verlustangst sind eng miteinander verbunden, da tiefsitzende Ängste aus der Kindheit oft deine gegenwärtigen Beziehungen und Selbstwertgefühl beeinflussen. Der Vergleich mit dem Babyvogel hilft, den Heilungsprozess zu verstehen: Um das innere Kind zu heilen und die Verlustangst zu überwinden, brauchst du Geduld, Fürsorge und Selbstmitgefühl. Nur wenn du lernst, dich selbst zu lieben und die Bedürfnisse des inneren Kindes zu erfüllen, findest du echte emotionale Freiheit und kannst gesunde, stabile Bindungen zu dir selbst und zu anderen aufbauen. Wie der Babyvogel, der behutsam in ein sicheres Umfeld zurückgeführt wird, muss auch das innere Kind langsam und mit viel Mitgefühl wieder Vertrauen aufbauen und geheilt werden.

Was dich dabei unterstützt:

  1. Selbstmitgefühl entwickeln
    Um das verletzte innere Kind zu heilen, ist es notwendig, sich selbst mit der gleichen Fürsorge und Geduld zu begegnen, die wir einem Babyvogel entgegenbringen würden. Anstatt dichs selbst für deine Ängste und Unsicherheiten zu verurteilen, solltest du lernen, dir mit Mitgefühl zu begegnen. Die Gefühle des inneren Kindes akzeptieren und ihm die Unterstützung bieten, die es braucht, um sich zu stabilisieren.

  2. Die Bedürfnisse des inneren Kindes erkennen und erfüllen
    Der Babyvogel benötigt Nahrung, Schutz und Wärme, um zu wachsen und zu gedeihen. Ebenso muss das innere Kind erkennen, was es braucht – ob es sich um Liebe, Zuwendung, Geborgenheit oder Bestätigung handelt. Wichtig ist diese Bedürfnisse aktiv ansprechen und dir selbst diese emotionale Nahrung geben, um das innere Kind zu heilen.

  3. Vertrauen aufbauen und Verlustangst überwinden
    Die Verlustangst kann nur dann heilen, wenn du beginnst, dir selbst und anderen zu vertrauen. Vertrauen ist die Grundlage einer stabilen Beziehung zu dir selbst und zu anderen. Das innere Kind muss lernen, dass es nicht alleine gelassen wird, dass es Schutz und Geborgenheit finden kann, auch wenn es sich zuvor verlassen gefühlt hat. Schritt für Schritt kannst du lernen, gesunde Bindungen einzugehen und dich nicht weiterhin von der Angst vor Verlust beherrschen zu lassen.

  4. Loslassen und Vergebung üben
    Der Babyvogel kann nicht fliegen, wenn er ständig an seinen Schmerzen und Ängsten festhält. Ebenso wirst du lernen, das, was dich in der Vergangenheit verletzt hat, loszulassen. Das bedeutet, dir selbst zu vergeben und den Prozess der Heilung zuzulassen, ohne dich von der Vergangenheit definieren zu lassen. Vergebung ist ein wichtiger Schritt, um dich von der Verlustangst zu befreien und das innere Kind in die Freiheit der Selbstannahme zu führen.

Die Reise zur Selbstgenügsamkeit

Verlustangst und das Bedürfnis nach Bestätigung sind keine Zeichen von Schwäche, sondern vielmehr Hinweise darauf, dass du dich nach Liebe und Sicherheit sehnst. Wie Babyvögel bist du darauf angewiesen, zu lernen, dass dein Wert nicht nur von der Zuwendung anderer abhängt. Der Weg zur inneren Stärke liegt darin, dich selbst als die „Eltern“ deiner eigenen Seele zu erkennen – mit der Fähigkeit, dich selbst zu nähren, zu lieben und zu bestätigen.

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